Die Kollodium-Nassplatte, erfunden von Frederick Scott Archer und Gustave Le Gray im Jahr 1850/1851, revolutionierte die Fotografie. Mit dieser Platte konnten Ambrotypien oder Fotografien durch ein Negativverfahren erstellt werden. Das Verfahren, auch bekannt als nasses Kollodiumverfahren oder Kollodium-Nassplatten-Verfahren, erforderte eine schnelle Verarbeitung für optimale Ergebnisse. Reisefotografen in der Frühzeit der Fotografie mussten beispielsweise stets ein Dunkelkammerzelt dabei haben, um mobil arbeiten zu können.
Ein Dunkelkammerzelt habe ich ebenfalls, auch wenn es immer ein bisschen umständlich ist, und auch für die empfindliche Chemie etwas schwierig (zu kalt, zu warm), ist doch das Ergebnis und das Erlebnis dabei immer etwas besonderes.
Bei diesem Verfahren wird eine Glasplatte (oder Aluminiumplatte) mit einer lichtempfindlichen Schicht aus Kollodium beschichtet und dann in einer Silbernitratlösung getaucht, bevor sie belichtet wird. Der entscheidende Moment der Belichtung erfordert volle Konzentration und künstlerisches Gespür, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Anschließend erfolgt die Entwicklung und Fixierung der Platte in der Dunkelkammer, wo
das Bild langsam zum Leben erwacht. Die Hingabe und Geduld, die dieses Verfahren erfordert, machen jede entstandene Nassplatte zu einem einzigartigen Kunstwerk, Ein Unikat sowieso, da es niemals zweimal genau gleich gelingt. Wird eine Nassplatte auf einem Klarglas gemacht (Ambrotypie), kann man sie als Negativ auch in der Dunkelkammer verwenden und Baryt-Papierabzüge machen.
Ich liebe dieses Verfahren, es ist etwas ganz besonderes und einzigartiges. Viel Geduld, Technikliebe und Zeit erfordert es – aber es ist die Arbeit wert!
Viele Infos gibt es hierzu auch auf unserer Seite https://experience-collodion.de/ – hier kann auch gerne ein Kurs gebucht werden – oder auf ein Portrait vorbei kommen!